Schützenwallfahrt nach Oettingen
Bereits im Jahr 1469 wird in Oettingen eine Sebastianskirche erbaut, die in der darauf folgenden Zeit zu einem bedeutenden Wallfahrtsort in Süddeutschland wurde. Seit dieser Zeit befindet sich in der Krypta unter dem Altarraum eine Reliquie des heiligen Sebastian, die bis heute Anziehungspunkt für zahlreiche Pilgerer und Prozessionen ist. So werden dieses Jahr die Bürger Wemdings in Gedenken an die Pest eine große Kerze nach Oettingen bringen, mit der sie sich beim Hl. Sebastian für seine Fürsprache und Hilfe bedanken.
Vor einem ähnlichen Hintergrund beschloss die Vorstandschaft des Ries-Gau Nördlingen in den 1980er Jahren eine Wallfahrt nach Oettingen einzuführen, um die Verbundenheit der Rieser Schützen mit ihrem Schutzpatron zum Ausdruck zu bringen. Bei dieser Veranstaltung werden verdiente Funktionäre und Sportler mit dem „Sebastianstaler“ ausgezeichnet, der in insgesamt vier Stufen verliehen werden kann. Als Vorlage für diese Ehrung diente eine ehemalige oettinger Münze, die Dank des Einverständnisses Seiner Durchlaucht Albrecht Fürst zu Oettingen-Spielberg verwendet werden darf.
Wie jedes Jahr feierte Stadtpfarrer Dr. Ulrich Manz zusammen mit den anwesenden Schützen den Festgottesdienst, bei dem er dieses Mal die Aufmerksamkeit auf ein großes Bild lenkte, auf dem die Not und das Elend zu sehen ist, welches die Pest damals verbreitete. Ferner erklärte er, dass der heilige Sebastian auf diesem Werk seinen Mantel schützend über die Gläubigen hält und dadurch den sicheren Tod von ihnen abhält.
Im Anschluss an den Gottesdienst begaben sich die Schützen zur Dreifachturnhalle bei der Mittelschule. Nach dem Fahneneinmarsch begrüßte der 1. Gauschützenmeister Richard Pfaller den Fraktionsvorsitzenden der CSU im Bayerischen Landtag Georg Schmid, den stellvertretenden Landrat Franz Oppel, Bezirksrat Reinhold Bittner und den Bürgermeister der Stadt Oettingen Matti Müller. Neben weiteren Ehrengästen aus Politik und Wirtschaft galt sein Gruß der stellvertretenden Bezirksschützenmeisterin Martina Steck, dem Kreisschützenmeister Dieter Hoppe aus Aalen, dem stellvertretenden Gauschützenmeister des Gau Donau-Ries Dieter Hoppe und dem Gauschützenmeister Wolfgang Rubensdörfer aus dem benachbarten Hesselberggau.
Nachdem die letzten Preise des Gaupokalschießens an die glücklichen Gewinner überreicht wurden, übergab Richard Pfaller das Wort an seine Stellvertreter, die engagierte Personen mit den begehrten Sebastianstalern würdigten. Neu ist, dass seit diesem Jahr höhere Auszeichnungen nur noch im Rahmen der Sebastiansfeier verliehen werden.
Die Stadtkapelle Oettingen unter der Leitung von Thomas Jatzkowski sorgte für eine stimmungsvolle Umrahmung der Veranstaltung, die traditionell mit der Bayernhymne und dem anschließendem Fahnenausmarsch beendet wurde.
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